ERLEICHTERUNG (PALLIATION)

Erleichterung (Palliation)

Full HD mit Ton, 12:20min, Juni 2012

Palliation (Linderung aus lat. „pallium“ (Mantel) bzw. „palliare“ (mit einem Mantel umhüllen, verbergen)

In Frontperspektive beobachtet der Betrachter die Protagonistin, die lediglich mit einem silbrig-glänzenden Morgenmantel bekleidet ist. Sie befindet sich in einem sterilen „Nicht-Raum“. Sowohl der Fußboden, als auch die Decke des Raumes sind nicht im Blickfeld, die weiße Wand im Hintergrund ist ohne jegliche Struktur.
Die Protagonistin hält eine mit Wasser gefüllte Glasschale in beiden Händen. In ihrer aufrechten Anfangsposition sind lediglich ihre Lippen sichtbar.
Dann beginnt sie ihren Kopf in die mit Wasser gefüllte Schale zu tauchen. Zunächst wirkt es fast belustigend, mit der Zeit entwickelt sich aber eine andere, tragische Dynamik: die beklemmende Situation des Selbstertränkens.
Die Abstände des Eintauchens und Luftholens verkleinern sich. Obwohl ihr Körper immer mehr rebelliert zwingt sich die Protagonistin immer länger im Wasser zu bleiben.
Die Schale ist so schwer, dass ihre Arme zu zittern beginnen, ihre Augen tränen und ihre Lunge verkrampft sich.
Die Protagonistin ist in sich zusammengesackt, aus der selbstbewussten Pose des Anfangs, wird die einer gebrochenen Frau, die ihre physiologischen Reflexe zum Aufgeben zwingen und bei ihrem Vorhaben scheitern lassen.
Entschieden und wieder aufgerichtet verlässt sie das Wasser, in dem sie Hoffnung und Schutz gesucht hatte.